LASERPLATTENSPIELER-TEST AUS STEREO 7/1998
CD TEST
PLATTENSPIELER
Wahrscheinlich wird der LT-1 LA
mindestens 30000 und der LT-1
XA um 40000 Mark kosten.
Beim ersten Kontakt mit dem
Laser-Plattenspieler drängen sich
Assoziationen zu CD-Spielern
auf: Auf Knopfdruck fährt eine
Schublade heraus. Kurz nachdem
man die Schallplatte auf den Tel-
ler gelegt und die Starttaste ge-
drückt hat, erscheint im schma-
len Display ein Balkendiagramm,
das die Länge der Plattenseite
und die Position der Titelanfänge
visualisiert.
Dazu scannt der Laser bei ste-
hender Platte die Rillen, zählt sie,
setzt sie ins Verhältnis zur zuvor
eingegebenen
Umdrehungsge-
schwindigkeit und kann so die
Gesamtspielzeit errechnen. Ähn-
lich wie bei den Geräten für die
kleinen Silberlinge läßt sich die
Restspielzeit für die Platte und je-
den Titel abrufen. Eine beliebige
Wiederholung der Schallplatte ist
ebenso möglich wie die Program-
mierung der Titelfolge.
Die vorhandenen Skip-Tasten
beziehungsweise solche für Vor-
und Rücklauf rücken den Laser-
Plattenspieler in die digitale Ecke.
Wo er nicht hingehört. Bei ihm
handelt es sich nämlich - soweit
es das System für die Tonwieder-
gabe betrifft - um ein rein analo-
ges Gerät. Die von den Lasern ab-
gelesene Rilleninformation wird
an keiner Stelle in einen binären
Code überführt. Vielmehr setzen
kleine Photoelemente die Licht-
signale in analoge Ströme um.
Nicht nur in diesem Punkt ist
der ELP einem normalen Platten-
spieler viel ähnlicher als zunächst
erwartet. Unsere anfängliche Ver-
mutung, das Gerät würde an sei-
nem Cinch-Ausgang wie ein Tu-
ner, oder CD-Spieler ein hochpe-
geliges Signal abgeben, erwies
sich als falsch. Tatsächlich gehört
der ELP an einen Phonoverstär-
ker. An seinen Buchsen liegt eine
Ausgangsspannung
an,
deren
Höhe der von Magnet-Tonab-
nehmern entspricht.
Was auf den ersten Blick um-
ständlich erscheint, hat auf den
zweiten Konsequenz. Zwar ist das
Gerät gegen Aufpreis mit einem
integrierten
Entzerrer/Vorver-
stärker erhältlich. Doch welcher
Wie an einem CD-Spieler sind
die Spielzeiten einer Plattenseite,
aber auch einzelner Titel auf
Knopfdruck abrufbar. Im obigen
Beispiel sind 3 Minuten, 40
Sekunden der Seite abgelaufen,
es bleiben noch 15 Minuten und
sieben Sekunden übrig. Der
unterste Wert zeigt die Gesamt-
spielzeit
Im Vordergrund sind der Antrieb und die sich auf einem Schlitten
bewegende Laser-Abtasteinheit zu sehen. Eine Armada von Opera-
tionsverstärkern und digitalen Bausteinen teilen sich die Aufgaben
Schallplatten-Freak würde den
schon wollen? Wer sich für viel
Geld eine Lasermaschine kauft,
hat sicherlich neben jeder Menge
Scheiben auch spezielle Ansprü-
che an das Übertragungssystem.
Eingedenk der unterschiedlichen
Schneidekennlinien, die es im
Laufe eines Jahrhunderts gab,
talen Bausteinen teilen sich dir
Aufgaben. Tatsächlich hinterläßt
die technische Umsetzung einen
zwar kompetenten und aufwen ■
digen, aber auch etwas ange-
staubten Eindruck.
Ob der geniale Nachzügler de»
Schallplattcnzeitalters noch ein •
mal groß herauskommt, darf
a l-
Der Umgang mit dem Laser-Plattenspieler erinnert
stark an CD-Spieler. Dabei ist er nichts
weniger, sondern überträgt die Musik rein analog!
macht es Sinn, dem Hörer die rei-
ne Information aus der Rille zur
Verfügung zu stellen, damit er
diese ganz nach Belieben und mit
seinem präferierten Phono-Pre-
amp verarbeiten kann.
Für seine delikate Aufgabe sind
die Laser-Plattenspieler randvoll
mit Elektronik besetzt. Die Able-
seeinheit sitzt in einem integrier-
ten Block aus schwarzem Kunst-
stoff, der auf Schienen über die
Platte fahrt. Der Tellerantrieb er-
folgt standesgemäß über einen
Riemen. Wahre Heerscharen von
Operationsverstärkern und digi-
lein aufgrund des hohen Preise»,
bezweifelt werden. Interessiere#
dürfte er neben ausgesprochenen
Liebhabern des schwarzen Gol-
des vor allem Archive und Bibli«<
theken, die ihre Schätze beruh'
rungslos und somit verschleißfr«
wiedergeben wollen. Vorausscn
zung für eine einwandfreie
Funk
tion der Spieler ist zunächst ein|
schwarze Platte. Aus farbigen»
Vinyl gepreßte kann er nicht
aut»
lesen, da sie ein verändertes Kr
flexionsverhalten aufweisen.
Eine
weitere
Bedingung M
peinliche Sauberkeit. Ohne PU'
16 STEREO 7/98
150
30 JAHRE STEREO
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